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Wie verwende ich Aluverbund-Beutel?

Aluminium-Verbund-Beutel eignen sich hervorragend als hermetische Behälter im Rahmen der Langzeit-Lagerung, wie bereits unter "Was bestimmt die Haltbarkeit von Grundnahrungsmitteln? " erläutert. Zusammen mit den Sauerstoff-Absorbern ermöglichen sie einen Sauerstoff-freien Raum.

Im folgenden haben wir anhand einer Foto-Show einmal dargestellt, wie man mit Hilfe von Aluminium-Verbund-Beuteln und Sauerstoff-Absorbern 20 kg Weizen für die Langzeit-Lagerung vorbereitet.

Die Foto-Show dürfte eigentlich alle aufkommenden Fragen beantworten. Vorab möchte ich jedoch noch kurz auf die Möglichkeiten des Verschweißens von Alu-Verbund-Beuteln eingehen. Schließlich ist dies der entscheidende Punkt bei der Verwendung von Alu-Verbundbeuteln.

Das Schweißen - oder 'Versiegeln' - bewirkt ein Verschmelzen der zwei an der Öffnung aufeinanderliegenden Innenseiten des Beutels, macht diesen nach dem Befüllen hermetisch dicht und kann im Prinzip auf drei Arten bewerkstelligt werden:

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Impuls-Schweißgeräte
Diese Versiegler arbeiten erst beim Herunterdrücken, aber dann mit einer sehr hohen Stromleistung (z.B. 1000W). Auf diese Weise bringen sie einen mit Teflon abgedeckten Draht innerhalb einer Sekunde zum Glühen.
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Kein Vorheizen, äußerst effektiv und einfach zu handhaben
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relativ hoher Verschleiß (Draht und Teflon müssen regelmäßig ausgetauscht werden), bei den meisten Impuls-Versieglern können aufgrund ihres Aufbaus nur Beutel mit einer begrenzten Breite verwendet werden (nur einseitig offen). Etwas Übung ist gefragt, sonst kann man schnell den Beutel zu stark erhitzen.

Handschweißzangen
Diese Versiegler arbeiten mit einer niedrigeren Stromleistung (z.B. 50W), müssen daher zunächst wie ein Bügeleisen aufheizen. Es können in der Regel wahlweise nur eine Seite oder beide Seiten beheizt werden.
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Geeignet für jede Beutel-Größe, einfach zu handhaben, im Prinzip kein Verschleiß, auch geriffelt erhältlich.
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Im Vergleich zum Impuls-Versiegler muss man kräftig zudrücken können (es sei denn man hat eine entsprechende Vorrichtung für die Fußbetätigung)

Bügeleisen
Es kann tatsächlich auch ein handelsübliches Bügeleisen verwendet werden. Man benötigt nun allerdings eine entsprechende Unterlage für die Siegel-Naht, z.B. ein Vierkantrohr (siehe auch Foto-Show). Das Bügeleisen stellt man für diesen Fall auf die höchste Stufe.
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Keine Extra-Kosten, geeignet für jede Größe, kein Verschleiß
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Es gehört etwas Übung dazu, außerdem ist es umständlicher und dauert länger.

Wenn Sie eines dieser Geräte verwenden wollen, sollten Sie in jedem Fall darauf achten, dass die Schweißnahtbreite des Gerätes 5 mm oder mehr beträgt. So haben Sie eine sehr stabile Naht. Außerdem sollte das Gerät für Laminate (also auch Alu-Verbund-Folie) geeignet sein. Ich persönlich bevorzuge die Handschweißzange, speziell das Modell Futura Cello (150C) mit zwei geriffelten Schweißbacken und 1 cm Schweißnahtbreite (siehe auch Foto-Show).

In der folgenden Demonstration zeigen wir die Verschweißung mit der Heißsiegelzange als auch mit dem handelsüblichen Bügeleisen.

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Feuchtigkeitsgehalt messen

Zunächst sollte man sicherstellen, dass das zu konservierende Getreide trocken genug ist. Hierzu verwende ich einen Feuchtigkeitsmesser, der mir den Feuchtigkeitsgehalt des Getreides in Prozent angibt.
Sofern Sie noch nicht "Was bestimmt die Haltbarkeit von Grundnahrungs-mitteln?" gelesen haben, lesen Sie hierzu bitte insbesondere Punkt 1: Der Feuchtigkeitsgehalt.
In diesem Fall liegt die Feuchtigkeit sogar unter 10%. Ideal! Es kann losgehen.

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Der Alu-Verbund-Beutel

Dies ist der Aluminium-Verbund-Beutel, den ich verwenden werde. Es handelt sich um einen Beutel mit den Außenmaßen 760 mm x 500 mm, den Sie auch hier in unserem Shop finden.

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Eimer oder Fässer

Ich habe mir einen Eimer hinzu-genommen (in diesem Fall mit 30L Fassungsvermögen), um zum einen den Beutel aufrecht zu halten und damit leichter befüllen zu können, zum anderen, um ein bekanntes Fassungsvermögen als Grundlage zur Berechnung der benötigten Sauerstoff-Absorber heranziehen zu können. Nach dem Versiegeln wird mir der Eimer zudem zur Aufbe-wahrung des versiegelten Beutels dienen, damit der Beutel nicht von scharfen Gegenständen in Mitleiden-schaft gezogen werden kann und ich die Möglichkeit habe, zu stapeln.

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Befüllen

Ich kippe nun ca. 20 kg des Weizens in den Beutel. Damit liege ich noch deutlich unter der Oberkante des Eimers. Ich nutze also noch weniger als 30L.
Sofern man kein Folienschweißgerät in Form einer Zange verwendet, sollte der Beutel im übrigen wie in diesem Fall weit genug aus dem Eimer herausragen, damit man ausreichend Fläche zum Pfalzen des Beutels und Ansetzen des Schweißgerätes hat (siehe Beispiel Bügeleisen weiter unten).

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O2-Absorber - vor dem Öffnen

Bevor ich die Sauerstoff-Absorber verwende, stelle ich sicher, dass die Vakuum-Verpackung, in der sie verpackt sind, unbeschadet ist. Dazu ist die Verpackung extra mit einem Indikator ausgestattet. Er ist noch pink (und nicht bläulich-lila). Das heißt, es ist kein Sauerstoff in die Verpackung und damit an die O2-Absorber gelangt. Sie sind voll einsatzfähig.

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Wieviele Sauerstoff- Absorber?

Wie ausführlich unter "Wie verwende ich Sauerstoff-Absorber?" beschrieben, kalkuliere ich hier entsprechend wie folgt: Ich nehme den 30L Eimer (und damit mehr als die tatsächliche Menge Weizen) als Grundlage zur Berechnung. Von einem Volumen von 30L ausgehend, hätte ich bei voller Abfüllung mit Weizen 30L x 0,375 = 11,25L Luftanteil. Das heißt, ich möchte bei einem Sauerstoffanteil der Luft von ca. 21% 11,25L x 0,21 = 2,36 L Sauerstoff absorbieren. Das entspräche 2360cc, ich verwende in diesem Fall 5 x 500cc O2-Absorber = 2500cc.

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Die Absorber stecke ich so in den Weizen, dass man sie nicht mehr sieht (hier sind noch alle fünf Säckchen zu sehen). Man könnte natürlich auch vor oder während des Abfüllens die Absorber einwerfen.

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Nicht sofort verwendete O2-Absorber

Die übrigen Sauerstoff-Absorber verwende ich ja nicht sofort. Deshalb stecke ich sie zwischendurch in ein Einmachglas mit Gummiring und Druckverschluss. Ich hätte sie alternativ zur späteren Verwendung auch in einen kleinen Alu-Verbund-Beutel einschweißen können.

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Vorbereiten zum Schweißen

Die O2-Absorber sind ja schon im Eimer. Zügig presse ich, so weit es geht, schon einmal die Luft aus dem Beutel und knicke ihn, um besser das Folienschweißgerät ansetzen zu können.

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Verschweißen mit der Heißsiegelzange

Sehen Sie nun in dieser Spalte, wie ich weiter vorgehe, wenn ich eine Heißsiegelzange verwende.

Verschweißen mit dem Bügeleisen

Sehen Sie in dieser Spalte, wie ich unter Verwendung eines handelsüblichen Bügeleisens weiter vorgehe.

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Die Heißsiegelzange ist bereits 10 min. vorgeheizt, damit alles schnell geht. Sie steht bei mir auf Stufe 2, das heißt, nur die untere Schweißbacke ist heiß. Wer nicht so viel Kraft in den Händen hat, sollte ggf. auf Stufe 3 stellen, dann sind beide Backen heiß.

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Das Bügeleisen habe ich auf höchster Stufe vorgeheizt, damit alles schnell geht. Keine Sorge, das Bügeleisen wird nicht gleich an dem Beutel kleben. Ich verwende hier sogar eines der billigsten Bügeleisen ohne Antihaft-Beschichtung.

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Das erste Stück ist verschweißt. Ich habe dazu den Beutel zwischen die Schweißbacken genommen und die Zange kurz für 2 Sekunden kräftig zusammengedrückt. Man sieht schon an der Naht, dass es sich um geriffelte Backen handelt.

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Um eine einheitliche Schweißnaht mit dem Bügeleisen zu erzielen und etwas Druck mit dem Bügeleisen ausüben zu können, lege ich unter den Beutel ein Vierkantrohr (darunter habe ich in diesem Fall noch ein Stück Holz, um das Bügeleisen höher und damit besser ansetzen zu können und nicht einen anderen Teil des Beutels mit dem Bügeleisen zu berühren.). Man könnte z.B. auch die Seite einer Wasserwaage (nur bei Metall ohne Farbe!) oder ähnliches verwenden.

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Überschneidend mit dem ersten Teilstück der Naht, setze ich nun das zweite Teilstück.

Ich ziehe den Beutel zurecht und stelle sicher, dass keine Unebenheiten vorliegen, also beide Beutelseiten dicht aufeinanderliegen.

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Ich lasse auf der anderen Seite nun noch ein kurzes Stück aus, um zunächst...

Dann setze ich das Bügeleisen an, übe etwas Druck aus und gleite vor und zurück über den Beutel. Stück für Stück verschweiße ich auf diese Art weiter und achte darauf, dass keine Unebenheiten aufkommen. Auch hier lasse ich auf der anderen Seite des Beutels zunächst noch das letzte Teilstück der Naht aus, um noch möglichst viel Luft herauszudrücken.

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...die Restluft herauszudrücken. Die Sauerstoff-Absorber haben nun wesentlich weniger Sauerstoff zu entziehen...

So sieht die Naht in diesem Fall aus. Wie man rechts sieht, fehlt noch das letzte Teilstück der Schweißnaht,...

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...nachdem aus dieser Ecke noch die Luft entweichen kann.

...das ich hier in die Kamera halte.

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Schließlich setze ich das letzte Teilstück der Schweißnaht über die Ecke des Beutels. Das war's. Jetzt müssen nur noch die Sauerstoff-Absorber ihren Job erledigen.

Sorgfältig drücke ich auch hier noch einmal möglichst viel Luft heraus.

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Dann setze ich das letzte Teilstück der Schweißnaht.

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Geschafft! Auch mit dem Bügeleisen konnte ich diesen Beutel innerhalb von 2 Minuten verschweißen.

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In beiden Fällen prüfe ich noch einmal genau die Schweißnaht. Wenn die Schweißnaht korrekt gesetzt wurde, kann man beide Seiten nicht mehr voneinander entfernen. Statt dessen könnte man nur noch unter- und oberhalb der Naht den Beutel mit Gewalt aufreißen. Zur Überprüfung der Naht können Sie - nach Abkühlung der Naht - versuchen, den Beutel an der Naht von außen zu öffnen.

Achtung also! Wenn sich beide Seiten des Beutels an der Naht voneinander lösen lassen, ist die Naht nicht dicht. Entweder muss man mehr Hitze verwenden, mehr Druck ausüben oder länger schweißen.

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Ein paar Stunden später

Der Beutel wurde exzellent verschweißt, die Naht ist dicht.

Wie man bei diesem Bild deutlich erkennen kann, haben die Absorber bereits nach wenigen Stunden ein sichtbares Teil-Vakuum produziert.

Jetzt nur noch ab in einen robusten Behälter und an einen möglichst kühlen Lagerort!